(meiner Nichte Rosmarie gewidmet)
Rosmarie ist heute Monster,
guckt ganz grimmig, wild und schief.
(Möglich wäre, dass es dran liegt,
dass sie viel zu wenig schlief.)
Und so rollt sie unter Brauen,
tief gezogen, Augen rund,
fletscht die kleinen, vielen Zähne
im Grad-noch-Prinzesschen-Mund.
Krallen werden ihre Finger,
fest entschlossen zuzupacken.
Wenn man sie so sieht, dann rieselt
leiser Schauder über Nacken.
Aus der Kehle dringt ein Grollen,
gruselgrausigfürchterlich!
Als wir grade flüchten wollen,
lacht sie hell "Das bin doch ich!"
monster-gedicht/mädchen-grusel-gedicht/rosmarie-gedicht: die amelie ´10
monster-bild: "Kleine Monster für kleine Monster" (Filz) , KoBoldtDesign
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Samstag, 18. Dezember 2010
Montag, 13. Dezember 2010
Weihnachtszeit
Kalter Wind weht um die Nasen,
Flocken tanzen ringsumher.
Schnee liegt heut in allen Gassen,
Straßen und auf Bäumen schwer!
Dicht vermummt und eingepackt
bleibt´s trotz Kälte wohligwarm.
So geht´s auf den Weihnachtsmarkt -
eingehakt, fest Arm in Arm.
Lichterschein von jeder Hütte
taucht Schneeweiß in warmen Glanz.
Und die Tanne in der Mitte
sonnt sich in dem Funkelkranz
all der Kerzen und Laternen,
die ganz sacht den Platz erhellen.
Fröhliche Gesichter wärmen
die im Herz gelegnen Stellen.
Weißer Atemhauch in Luft,
dichte Schneehauben auf Dächern,
frisch-gebrannte-Mandeln-Duft
trifft auf Punsch in heißen Bechern.
Weihnachtszauber, glitzerbunt,
funkelt heut an jeder Ecke:
Christbaumkugeln, glänzendrund,
malen lichtgekleckste Flecke,
hüllen so die ganze Welt
ein mit feinem Farbgesprenkel.
Niemand, dem das nicht gefällt:
Eltern, Großeltern und Enkel -
alle lieben diese Zeit
voller Kerzenschein und Duft
mit der Welt im Festtagskleid:
Weihnachten liegt in der Luft!
.weihnachts-gedicht/advents-gedicht/winter-gedicht/weihnachtsmarkt-gedicht: die amelie, dez. ´10
.bild: "Fröhliche Weihnachten", von Viggo Johansen (1851–1935)
Donnerstag, 2. Dezember 2010
Wenn Yoda reimt...
Wenn Yoda reimt, dann so das klingt,
dass Zeile manche etwas hinkt
und klingt verdreht für Leser jeden.
Was reimen muss auch, wer so reden!
.yoda-gedicht/starwars-gedicht/spaßgedicht/wortspiel-gedicht: die amelie, ´10
.bild: "Master Yoda", von Ciro Duran, Venezuela, This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license. quelle: wikimedia commons
Dienstag, 16. November 2010
Fern im Orient...
Fern im Orient Hexenmeister
bannen dort in Lampen Geister!
Auch in Ringe, Edelsteine
und in Flaschen - winzigkleine!
Putzt, dreht oder reibt man dann,
geht - dschinn-bumm! - der Zauber an
und mit Stöhnen, Grollen, Schnauben
quält der Geist sich unter Schrauben
durch den engen Flaschenhals.
Mir missfiel´ das ebenfalls!
Es macht fissss, es qualmt und kracht,
hat der Zaubrer nicht bedacht,
dass, dreht oder reibt man heftig,
so ein Dschinn wächst ziemlich deftig!
Rrrummms - schon fehlt das ganze Dach.
Gleich liegt auch der Rest noch flach.
Doch ist alles halb so schlimm -
schließlich hat man nun den Dschinn!
Dem befiehlt man ohne Hast:
"Bau mir einen Prunkpalast!"
Du wirst sehn, das macht der glatt!
Einfach so - da bist du platt!
Qualmt danach - ganz winzig klein -
rückwärts in sein Flaschenheim.
Wird drin auf dein Reiben warten.
Nächstes mal ruf ihn im Garten!
***
.lampengeist-gedicht/flaschengeist-gedicht/zauberei-gedicht/dschinn-gedicht: die amelie, nov ´10
bild: Chordboard, quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:CC_No_08_Arabian_Nights.jpg
Donnerstag, 11. November 2010
Echte Freunde
Echte Freunde kennst du daran, dass sie zu dir stehn.
Daran, dass sie deine Sorgen sehn.
Daran, dass sie deinen Kummer teilen,
anstatt wortlos drüberweg zu eilen.
Echte Freunde sagen dir auch ins Gesicht:
"du, ich glaube, du verstehst mich einfach nicht"
anstatt leise heimlich in sich rein zu schmollen
und sich wortlos innerlich zu trollen.
Echte Freunde haben viel Gemeinsamkeiten,
müssen nicht um Unterschiede streiten,
woll´n das Anders-Sein des Freunds verstehen,
anstatt nur das "So-wie-ich" zu sehen.
Echte Freunde können geben und auch nehmen,
wüssten nichts, was Grund wär, sich zu schämen
voreinander, nur, weil man verschieden denkt.
Biegens hin, hat man sich mal gekränkt.
Echte Freunde sind sich nie egal,
liegen nicht im ersten Kaufregal,
auch nicht gleich hinter der nächsten Ecke,
sondern irgendwann auf deiner Lebensstrecke.
freundschafts-gedicht, streit-gedicht, zusammenhalt-gedicht, freunde-gedicht: die amelie, nov ´10
bild: "Warten auf Freunde", Wilhelm Amandus Beer, 1837 - 1907
Daran, dass sie deine Sorgen sehn.
Daran, dass sie deinen Kummer teilen,
anstatt wortlos drüberweg zu eilen.
Echte Freunde sagen dir auch ins Gesicht:
"du, ich glaube, du verstehst mich einfach nicht"
anstatt leise heimlich in sich rein zu schmollen
und sich wortlos innerlich zu trollen.
Echte Freunde haben viel Gemeinsamkeiten,
müssen nicht um Unterschiede streiten,
woll´n das Anders-Sein des Freunds verstehen,
anstatt nur das "So-wie-ich" zu sehen.
Echte Freunde können geben und auch nehmen,
wüssten nichts, was Grund wär, sich zu schämen
voreinander, nur, weil man verschieden denkt.
Biegens hin, hat man sich mal gekränkt.
Echte Freunde sind sich nie egal,
liegen nicht im ersten Kaufregal,
auch nicht gleich hinter der nächsten Ecke,
sondern irgendwann auf deiner Lebensstrecke.
freundschafts-gedicht, streit-gedicht, zusammenhalt-gedicht, freunde-gedicht: die amelie, nov ´10
bild: "Warten auf Freunde", Wilhelm Amandus Beer, 1837 - 1907
Dienstag, 26. Oktober 2010
Naturgeheimnisse I
Bei Salamandern anerkannt
als Balsam im Land Samarkand
galt alsbald glattgewalzte Paste
samt Saft der Grashalmnarbenquaste
des Wandelsamen Halsbandfarns.
Ich gebs ja zu: ist alles Schmarrns!
als Balsam im Land Samarkand
galt alsbald glattgewalzte Paste
samt Saft der Grashalmnarbenquaste
des Wandelsamen Halsbandfarns.
Ich gebs ja zu: ist alles Schmarrns!
Sonntag, 28. März 2010
Rappelzappelratemal
Kribbelkrabbelkratzelfüße
klettern zwischen Haselnüsse.
Schwibbelschwabbelnesselfallen -
sind die glibbrigsten von allen!
Knisterknasternagezähne
machen aus Holzstämmen Späne.
Sibberbibberzitterbeine
eilen achtfach über Steine.
Schlumpfmumpfschlotz, schon längst daheim,
gleiten sie auf eignem Schleim.
Schmatzbatzschlatz - gibt’s einen Fleck.
Kreischend fliegt sie oben weg.
Tipptapptrapp auf leisen Sohlen
huscht wer barfuß über Bohlen?
Du? Ganz ohne Strümpf und Schuh?
Klar! Nun rat den Rest im Nu!
.rätselgedicht/tiergedicht/rategedicht/tierrätselgedicht: die amelie '10
.bilder: wikimedia, collage: die amelie
klettern zwischen Haselnüsse.
Schwibbelschwabbelnesselfallen -
sind die glibbrigsten von allen!
Knisterknasternagezähne
machen aus Holzstämmen Späne.
Sibberbibberzitterbeine
eilen achtfach über Steine.
Schlumpfmumpfschlotz, schon längst daheim,
gleiten sie auf eignem Schleim.
Schmatzbatzschlatz - gibt’s einen Fleck.
Kreischend fliegt sie oben weg.
Tipptapptrapp auf leisen Sohlen
huscht wer barfuß über Bohlen?
Du? Ganz ohne Strümpf und Schuh?
Klar! Nun rat den Rest im Nu!
.rätselgedicht/tiergedicht/rategedicht/tierrätselgedicht: die amelie '10
.bilder: wikimedia, collage: die amelie
Freitag, 12. Februar 2010
Der Kalligraph im Schlaf?
In China sitzt ein Kalligraph.
Man meint, er wär in tiefem Schlaf.
Doch: nein! Er ist am Meditieren
um so den Pinselschwung zu spüren,
der ihm mit einem „Wisch!“ beschert
gar feinste Handschrift, unversehrt.
Da gibt’s zuvor kein Rumprobieren,
kein Vorschreiben. Auch kein Radieren!
Das Wort muss schon auf Anhieb sitzen
beim Pinsel-über-Seide-Flitzen.
Und darum sitzt der gute Mann
auch selbst und atmet - dann und wann.
Und grad als du schon denkst „Wie öd!“
hat er im Geiste wohl erspäht,
wie er die Schwünge führen muss,
denn – hast du nicht gesehn! - ist Schluss
mit qualvoll langem Türkensitz.
Es huscht übers Papier – potzblitz! -
der Pinsel und zieht Tuschespuren
zu makellosen Strichfiguren,
die stehen dann für „Langes Leben“,
für „Glück“ , „Gesundheit“ - sowas eben!
Was hier so scheinbar leicht passiert,
erweist sich, wenn man's ausprobiert
als große Kunst mit „Ganz viel Üben!“
So macht man das – im Osten drüben.
.china-gedicht/kunst-gedicht/asien-gedicht/schreib-gedicht: die amelie ´ 10
.kalligraphie: Detail einer Kopie von "Preface to the Poems Composed at the Orchid Pavilion" by Wang Xizhi, handscroll, ink on paper, Height 24.5cm, Palace Museum, Beijing, China, vor dem 13. Jahrhundert
Donnerstag, 4. Februar 2010
Die Welt macht Urlaub
Er klopft nicht an
und macht auch keine Schritte.
Ganz plötzlich – ungehört -
stehst du in seiner Mitte.
Fühlst dich gepackt in ihn,
ganz wie in Zuckerwatte -
so wie den Rest der Welt,
die nun ganz farbenmatte.
Als wär mit Kreidestaub sie hauchdünn überschüttet,
wird alles blass und bleich,
unscharf und weiß getönt.
Und wolkensanft umhüllt fühlst du dich leis behütet.
Alles liegt still und weich
und nicht ein Fahrzeug dröhnt.
Die Welt steht stille, fast!,
und muss mal langsam machen.
Macht Urlaub. Nebel find ich
eins von den schönsten Sachen!
.nebelgedicht: die amelie ´ 10
.bild: "Nebel", Caspar David Friedrich, 1807
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